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Leitbild

Stadt, Dorf und Region unterstehen in der Gegenwart einem stetigen Transformationsprozess. Als Formen menschlicher Sozialgestaltung dokumentieren sie eine Kulturleistung, die eine umfassende Kommunikation zwischen einzelnen Personen und Gruppen voraussetzt. Was sich in der Umsetzung von Ideen, Ansprüchen, Kompetenzen ausprägt, ist lokales Ereignis oder individuelle Begegnung ebenso wie ein Teil der zeitgeschichtlichen Chronik der globalen Zivilgesellschaft. Für die Orientierung und Entscheidung zum eigenen Handeln stehen im Unterschied zu vergangenen Jahrhunderten immer weniger Richtlinien, Vorgaben und Instanzen bereit. Jeder einzelne Mensch wird als Individualität in neuartiger Weise zum Mitgestalter seines Schicksals und vermittelt gleichzeitig soziale Impulse, stiftet Gemeinsinn.

Die Art und der Einsatz dieser Impulse im Rahmen der erworbenen menschlichen Fähigkeit zu einer eigenständigen „Handschrift“ kann Zusammenhänge aller Art sowohl fördern als auch zerstören. Die Qualität der Lebensverhältnisse für das menschliche Lebewesen bemisst sich an harten Faktoren wie Verfügbarkeit von Ressourcen, Zugang zu Information und Kommunikation, Möglichkeit einer individuellen Entwicklung und Regeneration, vor allem aber am Kontext und an den Prinzipien der gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Praxis.

Der Sozialvertrag, den die Beteiligten in einem Prozess schließen, gleich ob es die Tätigkeit in einer Firma, das Wohnen in einer Nachbarschaft, das Engagement in einer politischen Gruppierung betrifft, lässt sich immer weniger „von oben“ per Gesetz verordnen, sondern bedarf der Aushandelung zwischen den Betroffenen, den potentiell aktiv Mitwirkenden.

Beteiligung von Bürgern und Mitarbeitern, von Kunden und Geschäftspartnern steht zwar als Schlagwort und Forderung seit längerem auf der Agenda einer Vielzahl von Kommunen, Gemeinden, Organisationen und Firmen. Allein die Umsetzung lässt sich nicht anweisen, sondern setzt eine Bereitschaft, einen Übungsweg, eine bewusste Bildung durch jede einzelne Person, Abteilung, Firma, Körperschaft voraus.

Für diese Aufgabe der Bildung sozialer Kompetenz erweisen sich spezifische Instrumente und Verfahren als hilfreich und erforderlich, die den Prozess, das Verfahren der Aussprache, der Verhandlung befördern und unterstützend auf ein Ergebnis einwirken, das jeden Teilnehmer angemessen berücksichtigt, ihm Chancen eröffnet und zu einem nachhaltigen Mitwirken anregt. Die in Anwendung entwickelten, von den Instrumenten gestützten individuellen wie organisationalen Fähigkeiten stellen den Kern einer kommunikativen „Sozial-Kunst“ dar, die das für eine Zukunft maßgebliche dynamische Gleichgewicht von Ökonomie, Ökologie und Soziales in der Entwicklung von Stadt, Dorf und Region aufrecht zu halten vermag.

Vorrangige Aufgabe der Stiftung Agens ist es, originäre / innovative Werkzeuge / Instrumente zu entwickeln und anzuwenden in der bürgerschaftlich orientierten Stadt- und Regionalentwicklung sowie der kulturlandschaftlich und ökologisch ausgerichteten Dorf- und Gemeinwesenentwicklung.

Die Stiftung reagiert damit auf den Bedarf, die menschlichen Siedlungsformen Stadt und Dorf im 21. Jahrhundert stetig an die sozialen und ökologisch-ökonomischen Herausforderungen anzupassen. Im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Regionalisierung bedeutet Zukunftsfähigkeit vor allem den sensiblen Umgang mit Widersprüchen, das Aushandeln von verliererfreien Kompromissen, die aktive Gestaltung der komplexen Umweltbezüge. Für die Aufgaben in der alltäglichen Praxis, in der Übung einer dynamischen Balance in den Qualitäten von Gleichgewicht und Bewegung, sind Instrumente aus einer Art Werkzeugkasten von nachhaltiger Bedeutung. Diese verstehen sich gleichwohl als Anregungen, da auf eine individuelle Frage vor Ort auch nur eine ebensolche eigenständige Antwort zutreffen kann.

Die Art der Instrumente aus dem Werkzeugkasten zielt in ihrer Art auf die Förderung der Kompetenz und Eigenständigkeit des Menschen als Akteur einer bewussten Gestaltung der Beziehung zum Mitmenschen als auch zur Natur und Umwelt. Der Mensch als Wesen mit spirituellen, sozialen und handwerklich-praktischen Fähigkeiten vermag eine Kulturlandschaft als Lebensraum für eine Vielfalt von Individuen und sozialen Gruppen unter Einbezug von Flora und Fauna zu prägen. Er vermag Impulse zu setzen, Erneuerungen zu initiieren und Transformationen anzuregen, die sowohl Ereignisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit als auch Zielstellungen in der Zukunft in das Denken und Handeln einbeziehen.

Impulse für die Leitbildweiterentwicklung aus der Gründungsveranstaltung (noch kein Text)